Rezensionen
An dieser Stelle finden Sie monatliche Rezensionen zu
unseren persönlichen Buchempfehlungen.
Empfehlungen für den Monat November 2024
René Lafitte: Der tote Bäcker vom Montmartre
Geneviève Morel – hübsch, tough und unnahbar - leitet überaus erfolgreich ein Kommissariat im Pariser Montmartre-Viertel. Dass sie einer vermögenden Kunstsammlerfamilie entstammt, die ihren Reichtum nicht ausschließlich auf legalem Weg erlangt hat, verschweigt sie lieber. Als die Wahl des besten Baguettes von Paris ansteht, wird der Bäcker mit den besten Aussichten ermordet aufgefunden. Die Sache ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, und Geneviève benötigt einen Tipp ihrer Familie zur Auflösung des Falls.
Beim Lesen findet man sich inmitten des belebten Montmartre-Viertels wieder, man kann Baguette und Pain au chocolat förmlich riechen. Die originelle Figur der Kommissarin Geneviève Morel löst hier ihren ersten Fall, der Krimi ist spannend und unterhaltsam bis zur letzten Seite.
Verena Dolovai: Dorf ohne Franz
Maria wächst in der bäuerlichen Enge eines Dorfes auf. Als Mädchen ist sie in den 1960er Jahren nichts wert, findet sich „eingeklemmt zwischen zwei Brüdern, von denen der eine Erbe und der andere Exot und Mamas Liebling ist“. Ergeben fügt sie sich in die ihr zugeteilten Aufgaben und Rollen, und spürt doch die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben weit weg. Als dann ein Tiefpunkt erreicht scheint, nimmt Marias Leben eine Wendung.
Das Romandebut von Verena Dolovai besticht durch eine klare, geradlinige Sprache, die nichts beschönigt. Gebannt folgt man dem Lebensweg der Ich-Erzählerin, der trostlos scheint, jedoch trotz allem von einer Frau erzählt, die niemals aufgibt.
Empfehlungen für den Monat Oktober 2024
Arno Geiger: Reise nach Laredo
Karl ist alt und müde, er hat sich von seinem hohen Amt in ein spanisches Kloster zurückgezogen. Sein Leben reflektierend, wartet er eigentlich nur mehr auf den Tod. Doch eines Nachts ergreift er gemeinsam mit dem elfjährigen Geronimo auf Maultier und Pferd die Flucht. Die beiden erleben wilde Abenteuer, landen bei einer Wunderheilerin und schließlich in einem heruntergekommenen Wirtshaus. Auf seiner Reise lernt Karl jedoch nicht nur treue Weggefährten, sondern auch das kennen, was ihm als Herrscher fremd geblieben ist: Freundschaft. Unbeschwert kann er zudem endlich das tun, wonach ihm steht.
Die Reise nach Laredo ist ein fiktionaler Historienroman, zeitweise etwas pathetisch, fesselnd erzählt und in seiner Thematik eigentlich zeitlos.
Empfehlungen für den Monat September 2024
Antoine Laurain: Auf gefährlich sanfte Art
Nathalia ist die aktuelle Patientin des Psychoanalytikers Dr. Faber. Sie spricht nicht viel, sondern lässt Dr. Faber vor jeder Sitzung eine Geschichte zukommen. Diese handeln jeweils von einem ihrer Nachbarn, die Nathalia von ihrer Wohnung in einem Pariser Mietshaus aus beobachtet. Tatsächlich gibt es diese Personen, doch sind diese ausführlichen Lebensgeschichten auch war? Bei der letzten Geschichte jedoch geht Dr. Faber ein Licht auf … .
Eine spannende Erzählung, die harmlos beginnt und sich wie ein Krimi steigert.
Marie Matisek: An den grünen Hängen des Vesuv
Selinas Großvater Sergio Catalongo ist in den 1950er Jahren als Gastarbeiter von Italien nach Deutschland gekommen, wo er eine Familie gegründet und sich erfolgreich eine Existenz mit einem Eissalon aufgebaut hat. Über seine Herkunft oder Verwandte in Italien will er nicht sprechen. Als er in hohem Alter stirbt, macht sich Selina, die kaum Verbindung zu Italien hat, Gedanken über ihre Wurzeln. Kurzerhand beschließt sie, an die Amalfiküste zu fahren, wo ihr Großvater geboren wurde. Dort wandelt sie auf den Spuren ihrer italienischen Familie und enthüllt nach und nach das Schicksal von Sergio.
Das neue Buch von Marie Matisek ist ein stimmungsvoller Italienroman und eine berührende, spannende Familiengeschichte.
Empfehlungen für den Sommer 2024
Elke Heidenreich: Altern
Elke Heidenreich veröffentlicht in ihrem zweiundachtzigsten Lebensjahr ihre Gedanken zum Altwerden. Mithilfe von zahlreichen Zitaten aus der Literatur schreibt sie über die letzten Jahrzehnte des Lebens und wie unterschiedlich diese individuell empfunden werden. Ein Plädoyer auf Autonomie, Würde und Respekt, das Leben im Jetzt sowie ein wenig Kritik an der aktuellen Gesellschaft und Politik und deren Umgang mit dem Alter. Gekonnt und bekannt witzig und spritzig liest sich Elke Heidenreichs Abhandlung über das Altern.
Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen
Der sechsjährige Samuel Adler wird 1938 von seiner Mutter mit einem Kindertransport nach England geschickt, um ihn vor der Verfolgung der Nazis zu schützen. Der stille, musikalisch hochbegabte Bub wird herumgereicht und findet schlussendlich Pflegeeltern, die ihm Geborgenheit geben. Sein Lebensweg führt ihn in die USA, wo ihn im hohen Alter das Schicksal mit einem Flüchtlingskind aus El Salvador zusammenführt. Auch die kleine Anita verliert nie die Hoffnung auf der Suche nach Heimat und Sicherheit, die sie schließlich bei Samuel finden wird.
Isabel Allende verwebt die beiden Lebenswege über Gegenwart und Vergangenheit geschickt miteinander, sodass ein berührender, mitreißender Roman entsteht.
Empfehlungen für den Monat Juni 2024
Heinrich Steinfest: Sprung ins Leere
Aus Liebe zur Kunst arbeitet Klara als Aufseherin im Wiener Kunsthistorischen Museum. Eines Tages tauchen in einer Lagerhalle in München einige Werke ihrer Großmutter Helga Blum auf, über die in der Familie geschwiegen wird. 1957 war diese plötzlich spurlos verschwunden und hatte ihre einjährige Tochter zurückgelassen. Klara setzt sich gegen den Willen ihrer Mutter in den Kopf, nach ihrer Großmutter zu suchen. Stück für Stück nähert sie sich dem Rätsel um das Verschwinden der Künstlerin Helga Blum. Klaras Suche führt sie schließlich nach Japan, wo sich die Ereignisse überschlagen.
Bei Sprung ins Leere verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fiktion gelegentlich, es ist ein kunstvoller Roman, spannend, rätselhaft und hintergründig – ein besonderes Leseerlebnis.
Bettina Balàka: Der Zauberer vom Cobenzl
Wien 1844: Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach lebt mit seinen zwei Töchtern Hermine und Ottone im Schloss Cobenzl und ist leidenschaftlicher Wissenschaftler. Auf der Suche nach dem sogenannten Od, der durch alle Dinge und Lebewesen strömenden Kraft, verliert er beinahe seinen Verstand. Während Hermine sich selbst der Wissenschaft verschrieben hat und ihren Vater tatkräftig in seiner Forschung unterstützt, ist ihre Schwester eine Klaviervirtuosin. Obwohl der Vater beide Töchter in ihren Leidenschaften bekräftigt, verbietet er es ihnen, zu heiraten, aus Angst, alleine zu bleiben. Die beiden jungen Frauen lehnen sich schließlich gegen ihn auf und nehmen ihr Leben und die Liebe selbst in die Hand, während der Vater im Schloss zunehmend zu verkommen droht.
Empfehlungen für den Monat Mai 2024
Gabriel García Márquez: Wir sehen uns im August
Jedes Jahr im August fährt Anna Magdalena Bach, Mitte 40 und glücklich verheiratet, mit der Fähre zum Grab ihrer Mutter auf einer Karibikinsel. Sie nimmt jedes Jahr denselben Taxifahrer, sie steigt im selben Hotel ab und kauft die Blumen bei derselben Marktfrau. Als sie eines Tages mit den Konventionen bricht und beginnt, sich für diese eine Nacht auf der Insel einen Liebhaber zu nehmen, fängt sie an, ihr Leben zu hinterfragen und macht eine erstaunliche Entdeckung.
In diesem Kurzroman, der posthum von seinen Söhnen veröffentlich wurde, erzählt Márquez in einer poetischen Sprache eine Geschichte über Liebe, Betrug und den Bruch von Konventionen.
Bella Osborne: So was wie Freunde
Tom, ein unsicherer Teenager, wächst mit seinem alkoholkranken Vater auf. Sein Leben ist trist und einsam. In der örtlichen Bücherei lernt er Maggie kennen, eine junggebliebene Dame in den 70ern, die allein ihre abgelegene Schaffarm bewirtschaftet. Nach und nach freunden sich die beiden an, und langsam verändert sich ihr Leben zum Positiven. Als dann die Bücherei geschlossen werden soll, gelingt es den beiden, den ganzen Ort zu mobilisieren. So was wie Freunde ist die berührende Geschichte einer besonderen, generationsübergreifenden Freundschaft, unterhaltsam und bewegend erzählt.
Empfehlungen für den Monat April 2024
Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff
Weil er so ein guter Geschichtenerzähler ist, lädt die in St. Petersburg geborene Architektin Anouk Perleman-Jacob den Schriftsteller Michael Köhlmeier zu ihrem 100. Geburtstag nach Wien ein. Dort erklärt sie ihm, dass sie ihn auserwählt hat, um die Geschichte ihres Lebens aufzuschreiben. Da der Autor quasi keine andere Wahl hat, beugt er sich der ehrenvollen Aufgabe und taucht ein in ein wahrlich abenteuerliches Leben. Wie zahlreiche andere Intellektuelle wird Perleman-Jacobs Familie unter Lenin deportiert und auf ein riesiges Schiff verfrachtet. Dass sie dort ausgerechnet Lenin selbst treffen wird, damit hätte niemand gerechnet. Auch in seinem neuen Roman, der an den Vorgänger „Zwei Herren am Strand“ anschließt, zeigt Köhlmeier wieder einmal sein Talent zum Erzählen.
Herbert Dutzler: Letztes Zuckerl
Volles Haus bei Franz Gasperlmaier, denn vorübergehend ist die ganze Familie samt Schwiegerkindern und Enkeln wieder daheim eingezogen. Leider kann Gasperlmaier jedoch nicht so viel Zeit mit ihr verbringen, denn es gibt wieder Todesfälle. Und der Schneefall will nicht aufhören, was die Ermittlungen auch nicht leichter macht. Gemeinsam mit seiner Kollegin Manuela und der Frau Doktor vom Bezirkspolizeikommando tappt er zunächst im Dunkeln, als wieder eine Leiche im Schnee auftaucht. Als es dann sogar zu einer Geiselnahme kommt, überschlagen sich die Ereignisse.
Der elfte Fall von Inspektor Gasperlmaier ist sehr komplex, aber spannend aufgebaut. Man trifft wieder auf alte Bekannte, der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch dieser Krimi kommt wieder ohne grausige Details aus, was der Spannung keinen Abbruch tut.
Empfehlungen für den Monat März 2024
Sigrid Nunez: Die Verletzlichen
New York während des ersten Corona Lockdowns. Der älteren Ich-Erzählerin gehen viele Gedanken durch den Kopf, als sie sich an die Begegnung mit ihren alten Freundinnen anlässlich einer Beerdigung erinnert. Als sie dann in der luxuriösen Wohnung einer Bekannten, die in Kalifornien festsitzt, deren verwöhnten Papagei betreut, trifft sie dort auf einen jungen orientierungslosen Mann, der vor der Enge der elterlichen Vorstellungen flüchtet. Eine Weile wohnen sie gemeinsam dort zusammen und entfliehen ihrer Einsamkeit während dieser merkwürdigen Zeit.
Das Buch ist weniger ein Roman mit durchgängiger Handlung, als vielmehr eine Teilhabe an Erinnerungen, Einsichten und Ansichten der Autorin, an literarischen und philosophischen Betrachtungen, über die Einsamkeit und das Älterwerden.
Richard Osman: Der Donnerstagsmordclub oder ein Teufel stirbt immer zuletzt
Ein Antiquitätenhändler wird ermordet, was sogleich das Quartett des Donnerstagsmordclubs, bestehend aus Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim, auf den Plan ruft. Eigentlich wollten die vier, die in einer britischen Seniorenresidenz leben, gerne eine Weile ohne Morde verbringen. Doch es gibt hilfreiche Unterstützung von Neuzugängen in der Residenz, sodass die Welt von Betrügern und Dealern gar keine Chance hat gegen die charmanten und unkonventionellen Ermittlungsmethoden des Donnerstagsmordclubs, im Übrigen ebenso wenig wie die örtliche Polizei.
Der vierte Fall der abenteuerlustigen Senioren ist wieder spannend und witzig von Beginn an, auch wenn die Themen Älterwerden und Demenz auch diesmal nicht ausgespart werden.
Empfehlungen für den Monat Februar 2024
Ruth Shaw: Der Buchladen am Ende der Welt
Ruth Shaw hat ein bewegtes Leben hinter sich. Trotz vieler Schicksalsschläge lässt sie sich nicht unterkriegen und fängt immer wieder von neuem an. Sie ist Köchin bei einem Erzbischof, Sozialarbeiterin, und segelt jahrelang über den Pazifik. Doch kann sie nirgendwo auf Dauer Frieden finden und ist ständig auf der Flucht – bis sie eines Tages ihre alte Liebe wiederfindet. Mit ihr und einer winzigen Buchhandlung in ihrer Heimat Neuseeland findet Ruth schließlich Erfüllung.
Der Buchladen am Ende der Welt ist die unglaubliche Lebensgeschichte einer bemerkenswerten Frau, ehrlich erzählt und spannend wie ein Abenteuerroman.
Monika Helfer: Die Jungfrau
Monika Helfer erhält einen Brief von der Nichte ihrer Jugendfreundin Gloria. Sie möge sich bitte melden, denn Gloria glaube, im Sterben zu liegen, und möchte sie noch einmal sehen. Mit lauter gemischten Gefühlen macht sich die Autorin auf nach Bregenz, um ihre Freundin zu besuchen. Während eines Gesprächs teilt Gloria ihr tiefstes Geheimnis mit. „Die Jungfrau“ erzählt von den Jahren einer turbulenten Freundschaft und der schillernden Persönlichkeit, die Gloria ist.
Empfehlungen für den Monat Jänner 2024
Wolf Haas: Eigentum
Die Mutter von Wolf Haas hat beide Weltkriege miterlebt und daher viel zu erzählen. Nun verbringt sie ihren Lebensabend im Altersheim, und ihr Sohn, der Schriftsteller, bekommt plötzlich das Bedürfnis, ihre Geschichte aufzuschreiben sowie über ihre Beziehung zueinander zu erzählen. Dies soll am besten noch vor ihrem Tod vollendet werden, also besucht er sie nun täglich und begibt sich dabei während Spaziergängen auch auf die Spuren seiner eigenen Kindheit. In gewohnt unvoreingenommenem und spritzigem Ton setzt Wolf Haas seiner Mutter mit diesem Buch ein würdiges Denkmal.
Jana Revedin: Der Frühling ist in den Bäumen
Die erste Ausgabe ihrer neu gegründeten Frauenzeitschrift im Mai 1953 steht bevor, als Renina Dietrich entdeckt, dass sie von Ihrem Mann hinterhältig missbraucht wurde. Als selbstbewusste junge Frau hatte sie ihn aus einer Laune heraus geheiratet, einen narzisstischen, machtbesessenen Atomphysiker. Es ist der Rückhalt anderer starker Frauen und der ihrer Familie, der Renina aus dieser Umklammerung von Gewalt entkommen und sie den unkonventionellen Weg der Scheidung gehen lässt.
In einer wunderschönen Sprache beschreibt Jana Revedin, vor dem malerischen Hintergrund des Bodensees, den Schicksalstag ihrer Protagonistin, die trotz persönlicher Hürden und gesellschaftlicher Konventionen ihren Weg geht und zu sich findet.
Empfehlungen für den Monat Dezember 2023
Ben Tomasson: Der Teufel von Björlanda
Am Strand von Björlanda wird ein Toter im Neoprenanzug gefunden. Nach und nach stellt sich heraus, dass sich hinter dem Tod des bekannten Werftbesitzers ein Familiendrama großen Ausmaßes verbirgt. Der Göteborger Kommissar Forsberg ermittelt mit seinem neu zusammengewürfelten Team, das sich erst einspielen muss, zum dritten Mal.
Unblutig aber spannend geht es auch in diesem Krimi rund um den sympathischen schwedischen Ermittler zu, dessen persönliche Verstrickung mit dem Fall immer wieder für Dramatik und ein fesselndes Leseerlebnis sorgt.
René Freund: Wilde Jagd
Philosophieprofessor Quintus Erlach wird nach einem Seitensprung von seiner Frau verbannt und verbringt den Sommer im Haus seiner Kindheit in einem Salzburger Dorf. Dort lernt er die geheimnisvolle Evangelina, die Pflegerin des alten Patriarchen, kennen, die ihre verschwundene Vorgängerin sucht. Beim Versuch, ihr zu helfen, stolpert Quintus in eine wilde Verfolgungsjagd und gerät in prekäre Situationen.
Das Buch ist fast mehr Krimi als Roman, spannend und facettenreich werden die zwölf Tage vom Eintreffen des Protagonisten bis zur Lösung des Falls erzählt. Der Mix aus unterhaltsamen dörflichen Alltagssituationen und philosophischen Betrachtungen machen diese Geschichte ebenso unterhaltsam wie lesenswert.
Empfehlungen für den Monat November 2023
Alena Schröder: Bei euch ist es immer so unheimlich still
Nachdem sie als Jugendliche vom Internat abgehauen und quer durch Europa gereist ist, kehrt Silvia Ende der 1980er Jahre mit ihrer kleinen unehelichen Tochter Hannah nach Jahren in einer Berliner WG ins heimatliche Dorf zurück. Obwohl sie von ihrer Mutter nie Zuneigung erfahren hatte, scheint Silvias Besuch bei der älteren Dame etwas zu bewirken. Vieles bleibt still und unausgesprochen zwischen den beiden Frauen, bis Silvia eine Entdeckung macht, die alles ändert.
Spannend und mit viel Wärme erzählt Alena Schröder eine bewegende Familiengeschichte vor dem Hintergrund der fallenden Berliner Mauer.
Joachim B. Schmidt: Kalmann und der schlafende Berg
Der Sheriff von Raufarhöfn im Nordosten Islands, hat wieder begonnen, auf eigene Faust zu ermitteln, obwohl er das eigentlich gar nicht soll. Der Anlass: sein Großvater ist im Altersheim verstorben, aber Kalmann und sein Internet-Freund haben den dringenden Verdacht, dass es sich um Mord handelt. Seine Nachforschungen führen ihn bis in den Kalten Krieg und zu den damals in Island stationierten Amerikanern. Zufälligerweise ist Kalmanns Vater einer dieser Amerikaner, und er lädt seinen Sohn ein, ihn in den USA zu besuchen. Dort herrscht wie überall auf der Welt gerade die Corona-Krise, zudem soll noch ein neuer Präsident gewählt werden, und die Ereignisse überschlagen sich. Auch der zweite Kriminalroman von Joachim B. Schmidt mit dem total untypischen Protagonisten ist wieder voller Spannung und ungeahnten Wendungen.