Rezensionen
An dieser Stelle finden Sie monatliche Rezensionen zu
unseren persönlichen Buchempfehlungen.
Empfehlungen für den Monat November 2023
Alena Schröder: Bei euch ist es immer so unheimlich still
Nachdem sie als Jugendliche vom Internat abgehauen und quer durch Europa gereist ist, kehrt Silvia Ende der 1980er Jahre mit ihrer kleinen unehelichen Tochter Hannah nach Jahren in einer Berliner WG ins heimatliche Dorf zurück. Obwohl sie von ihrer Mutter nie Zuneigung erfahren hatte, scheint Silvias Besuch bei der älteren Dame etwas zu bewirken. Vieles bleibt still und unausgesprochen zwischen den beiden Frauen, bis Silvia eine Entdeckung macht, die alles ändert.
Spannend und mit viel Wärme erzählt Alena Schröder eine bewegende Familiengeschichte vor dem Hintergrund der fallenden Berliner Mauer.
Joachim B. Schmidt: Kalmann und der schlafende Berg
Der Sheriff von Raufarhöfn im Nordosten Islands, hat wieder begonnen, auf eigene Faust zu ermitteln, obwohl er das eigentlich gar nicht soll. Der Anlass: sein Großvater ist im Altersheim verstorben, aber Kalmann und sein Internet-Freund haben den dringenden Verdacht, dass es sich um Mord handelt. Seine Nachforschungen führen ihn bis in den Kalten Krieg und zu den damals in Island stationierten Amerikanern. Zufälligerweise ist Kalmanns Vater einer dieser Amerikaner, und er lädt seinen Sohn ein, ihn in den USA zu besuchen. Dort herrscht wie überall auf der Welt gerade die Corona-Krise, zudem soll noch ein neuer Präsident gewählt werden, und die Ereignisse überschlagen sich. Auch der zweite Kriminalroman von Joachim B. Schmidt mit dem total untypischen Protagonisten ist wieder voller Spannung und ungeahnten Wendungen.
Empfehlungen für den Monat September 2023
Richard Osman: Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel
Im dritten Fall des Quartetts rund um Elisabeth, Joyce, Ron und Ibrahim, die in einer britischen Seniorenresidenz leben, geht es um Steuerbetrug, Geldwäsche und Kryptowährung. Ein Mitglied des Donnerstags-Mordclubs wird sogar entführt und erpresst. Es geht turbulent zu, doch brenzligen Situationen begegnen die Senioren wie gewohnt mit Gelassenheit, einer Tasse Tee und genialen Ideen.
Ein unterhaltsamer und bis zuletzt spannender Krimi voller Überraschungen, ohne Brutalität und viel Blutvergießen, dafür voller charmanter Charaktere.
Alexander Oetker: Sonntags am Strand
Ein Sonntag am italienischen „bagno“ von Strandwärter Enzo. Der Tag beginnt wie immer – Enzo bereitet seine Bar für den Tag vor und beobachtet seine Stammgäste: die fünfköpfige Familie mit den Zwillingen, das junge Pärchen, das immer schon früh kommt, die ältere Dame in der ersten Reihe. Auch der alte Fischer Conte wird wieder schweigend den ganzen Sonntag an Enzos Bar verbringen. Doch heute, an diesem heißen ferragosto, dem 15. August, scheint alles aus den Fugen zu geraten.
Von Sonnenaufgang bis zum Auftauchen des Mondes vermitteln wunderschöne Stimmungsbilder die Atmosphäre am Strand. Vor diesem Hintergrund werden Beziehungen neu geknüpft, überraschende Wendungen führen zu neuen Erkenntnissen, und am Ende dieses schönen Buches siegt die Liebe.
Empfehlungen für den Sommer 2023
Susanne Scholl: Omas Bankraub
Vier Freundinnen, allesamt ältere Damen mit den unterschiedlichsten Lebensläufen, haben ein gemeinsames Problem: sie haben ständig Geldsorgen. Dafür mangelt es ihnen nicht an kreativen Ideen, diesen Umstand zu beseitigen – Wohnzimmermärkte, Tanz-, Mal- und Backkurse, Deutschunterricht und der Verkauf von selbstgebackenen Torten werden auf die Beine gestellt. Die Damen versuchen sich sogar im Anbau von Marihuana im Schrebergarten. Leider sind alle Unternehmungen zum Scheitern verurteilt. Und wie der Titel vermuten lässt, schrecken die Vier auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück.
Kurzweilig, mit vielen Dialogen ausgestattet und amüsant spricht die langjährige ORF Korrespondentin in diesem Buch das Thema der Altersarmut an.
John Ironmonger: Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Wie schon in seinem ersten Roman „Der Wal und das Ende der Welt“ ist der kleine Küstenort St. Piran in Cornwall Ort der Handlung. Wir begegnen einigen bekannten Figuren wieder, aber auch ein paar neuen, wie dem jungen Studenten und Klima-Aktivisten Thomas Horsmith sowie dem Klima-Leugner und Parlamentsabgeordneten Monty Causley. Eines Sommerabends kommt es im örtlichen Pub zum Streitgespräch zwischen den beiden – und endet in einer waghalsigen Wette, die die beiden bis ans Ende der Welt nach Grönland führt und in große Gefahr begibt.
John Ironmonger legt einen weiteren gewaltigen Klima-Roman vor, der die Leserschaft nicht unberührt zurücklässt. Spannend bis zur letzten Seite!
Empfehlungen für den Monat Juni 2023
Robert Seethaler: Das Café ohne Namen
Wien 1966. In der Nähe des Karmelitermarktes wird ein heruntergekommenes Café geschlossen, und der junge Robert Simon überlegt nicht lange, bis er den Mietvertrag unterschreibt. Bisher hat er auf dem Markt als Gelegenheitsarbeiter gejobbt, aber nun erfüllt er sich den Traum von einer eigenen Gastwirtschaft. Im Alleingang renoviert er das Café und öffnet es schließlich ohne Ruhetag. Viel gibt es nicht, und auch ein Name für sein Café will ihm nicht einfallen, aber trotzdem wird es schnell zur ersten Anlaufstelle für die Leute aus der Umgebung, die in dem Café ihre Sorgen und Freuden teilen oder einfach ihrer Einsamkeit entgehen wollen. Mit seinem unverkennbaren Erzähltalent zeigt Seethaler sehr viel Gefühl für alle seine Figuren und vermittelt ein großes Gefühl von Hoffnung.
Herbert Dutzler: Letzter Tropfen
Inspektor Gasperlmaier ermittelt zum zehnten Mal, und diesmal muss er sogar seinen wohlverdienten Urlaub opfern. Eine bekannte deutsche Modelshow dreht eine Folge in Altaussee, und bald gibt es zwei Tote. Das Milieu, in dem der Inspektor ermittelt, ist gar nicht seine Welt: Fashion, Drogen und soziale Medien. Man leidet mit Franz Gasperlmaier mit, der sich nicht nur mit der bevorstehenden Hochzeit seiner Tochter mit einer Frau anfreunden muss, auch die kanadische Schwiegertochter stöckelt auf hohen Schuhen durchs Haus und der deutsche Fernsehsender ruiniert mit den Aufbauten für die Show die schöne Seepromenade. Gottseidank unterstützen ihn wie gewohnt der gute Schnaps des Nachbarn und das souveräne Auftreten der Frau Doktor vom Bezirkspolizeikommando. Auch der zehnte Altaussee-Krimi ist unterhaltsam und spannend bis zur letzten Seite - Dutzler-Fans kommen wieder auf ihre Rechnung!
Empfehlungen für den Monat Mai 2023
Petra Hartlieb: Ein Winter in Wien
Die junge Marie flüchtet aus der Beengtheit der Mühlviertler Familie nach Wien und findet dort nach einigen Umwegen eine Anstellung als Kindermädchen in einem vornehmen Haus. Dass ihr Dienstgeber der berühmte Arthur Schnitzler ist, ist ihr gar nicht bewusst. Im jungen Buchhändler Oskar findet „das gnädige Fräulein“ einen glühenden Verehrer, dessen Zuneigung sie sich sogar zu erwidern wagt. Als jedoch der ihr anvertraute Sohn der Familie im Trubel am Weihnachtsmarkt verloren geht, droht Maries heile Welt einzustürzen.
Ein Winter in Wien ist der erste Teil einer vierteiligen Jahreszeiten-Reihe. Eine schön erzählte, leichte (Liebes)Geschichte, angesiedelt im weihnachtlichen Wien um 1910 mit Happy End.
Helena Adler: Die Infantin trägt den Scheitel links
Wir begleiten die Ich-Erzählerin vom Kindesalter an beim Aufwachsen in einer Bauernfamilie in einem österreichischen Bergdorf in den 80er- und 90er-Jahren. Der Hof ist verschuldet, die Mutter strenggläubig, der Vater ein Säufer und Esoteriker, die Zwillingsschwestern der Teufel in Person. Der einzige Verbündete ist der Urgroßvater, der aber leider auch nicht mehr allzu lange lebt. Später wird der Cousin plötzlich interessant, aber der ist eigentlich tabu…
Helena Adler schreibt einen tragisch-komischen Anti-Heimatroman, der beim Lesen Freude wie Grausen bereitet und einen Sog erzeugt, der das Buch in einem Rutsch durchlesen lässt.
Empfehlungen für den Monat April 2023
Michael Köhlmeier: Frankie
Der vierzehnjährige Frank wohnt mit seiner Mutter in einer Wohnung im 4. Wiener Bezirk, sie führen ein ruhiges und harmonisches Leben – bis sein Opa aus dem Gefängnis entlassen wird. Weder seine Mutter noch der Großvater verraten, warum er gesessen hat, und Frank will es eigentlich auch gar nicht wissen. Seine Mutter fürchtet sich jedenfalls vor Opa, der ihn beharrlich „Frankie“ nennt, was ihm überhaupt nicht gefällt. Der Großvater ist alles andere als ein lieber Opa und bringt Frank regelmäßig aus der Fassung, bis er ihn eines Tages in der Nacht sogar entführt und sich die beiden auf einen wahnsinnigen Roadtrip begeben – natürlich mit Folgen.
Ferdinand von Schirach: Nachmittage
In kurzen Geschichten lässt uns Ferdinand von Schirach teilhaben an seinen Erinnerungen, an Nachmittage, Abende und Nächte an Orten in der ganzen Welt. Es sind seine eigenen Geschichten, aber auch die Lebenswege anderer Personen, mit denen der Autor in Kontakt war – Zufallsbekanntschaften, ehemalige Klienten und entfernte Verwandte. Aber auch Anekdoten von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, wie z. B. Giacometti, Thomas Mann oder Visconti bereichern den Band.
Von Schirach zeichnet schöne, teils auch melancholische Stimmungsbilder, er berichtet von prägenden Momenten, denkwürdigen Begegnungen und Zufällen, die den Leser manchmal sprachlos und nachdenklich zurücklassen. Eine kurzweilige Lektüre, die dazu anregt, das Buch mal zur Seite zu legen und innezuhalten.
Empfehlungen für den Monat März 2023
Raynor Winn: Überland
Acht Jahre nach ihrer ersten, wochenlangen Wanderung mit Zelt und Rucksack verspüren Ray und Moth wieder das unstillbare Verlangen nach einer weiteren Herausforderung in der Natur. Die Hoffnung, dass Moths unheilbare Krankheit durch das Wandern wieder gelindert wird, ist groß. Zweifel und Schuldgefühle begleiten die beiden ebenso wie scheinbar aussichtlose und sogar lebensgefährliche Situationen in der schottischen Wildnis. Doch die heilsamen Kräfte der Natur und wunderbare Begegnungen lassen die beiden nicht aufgeben, sondern noch weiter gehen.
Auch dieses Buch der Erfolgsautorin ist weit entfernt von einem Wanderreiseführer. Mit detailreichen Schilderungen der Natur, aber auch Gedanken über die Klimakrise und die schwindende Biodiversität, sowie der emotionalen Sorge um die Zukunft des Paares erlebt man als LeserIn sämtliche Höhen und Tiefen der beiden hautnah mit.
Heinrich Steinfest: Der betrunkene Berg
Katharina betreibt eine Buchhandlung auf 1765 Metern Höhe, ihre Spezialität sind Bücher über Berge und die Region, ihre Kundschaft sind hauptsächlich Wanderer. Während des Betriebsurlaubs im Winter bleibt sie alleine auf dem Berg, und bei einer ihrer täglichen Gipfelbesteigungen findet sie einen bewusstlosen Mann im Schnee. Sie nimmt sich ihm an, pflegt ihn gesund und geht seinem Wunsch nach, diesen Vorfall vorerst niemandem zu melden. Der Mann leidet unter Gedächtnisverlust, und gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was ihn in diese Situation gebracht hat.
Gespannt verfolgt man beim Lesen, wie die Erinnerung langsam zurückkehrt und einige brisante Details zutage führt. Nicht aus der Hand zu legen!
Empfehlungen für den Monat Februar 2023
Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis
Der bekannte österreichische Schriftsteller Arno Geiger zieht mit Mitte fünfzig Bilanz und lässt die wichtigsten Momente seines Lebens Revue passieren. Er berichtet darüber, wer und was ihn geprägt hat, von wichtigen Begegnungen und einschneidenden Schicksalsschlägen. Den Rahmen dazu bildet seine Leidenschaft, die er in Wien als junger Mann begonnen hat und die ihn bis heute begleitet: das Durchforsten von Altpapiercontainern nach Büchern, Briefen, Tagebüchern und anderen Dokumenten des täglichen Lebens, die ihn zu seinen Romanen und Geschichten inspiriert haben.
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
Wir schreiben die frühen Sechzigerjahre: eine Frau hat daheim bei den Kindern zu bleiben, und wenn sie schon arbeiten geht, dann als Sekretärin oder Lehrerin. In der Wissenschaft hat sie schon gar nichts zu suchen. Elisabeth Zott jedoch ist eine junge, außerordentliche Chemikerin und überdies alleinerziehend – und widerspricht somit jeglichen gesellschaftlichen Konventionen. Noch dazu geht sie beharrlich und unkonventionell ihren Weg.
Eine packende, tiefgehende Geschichte um eine ungewöhnliche Wissenschaftlerin, die sich ganz der Chemie verschrieben hat. Aber auch eine Geschichte um Emanzipation, Frauensolidarität und Liebe, gewürzt mit Intelligenz und Humor.
Empfehlungen für den Monat Jänner 2023
René Anour: Die Totenärztin - Donaunebel
Auch im dritten Band der Totenärztin löst Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann mit unkonventionellen Methoden und viel Mut auf eigene Faust einen aufsehenerregenden Fall. Schauplätze sind die dunklen Donau-Auen, das Gänsehäufel - mit einem amüsanten Einblick in die damalige Badekultur und das gar nicht so prüde Wien um 1909 - und die Wiener Innenstadt.
Das Buch ist eine sehr spannende Mischung aus fiktivem Krimi und historischem Hintergrund, gespickt mit vielen Wienerischen Ausdrücken und einer großen Portion Humor. Man riecht förmlich, wie im Prater wieder die Bäume blühen, während beginnende soziale Unruhen sich ausbreiten. Auch die persönlichen Geschichten rund um die Hauptdarsteller entwickeln sich weiter und machen Lust auf weitere Fälle.
Dolly Alderton: Gespenster
Nina George Dean ist Anfang Dreißig, hat sich den Traum einer eigenen, kleinen Wohnung in London erfüllt und kann von ihrer Arbeit als Kochbuchautorin und Food Bloggerin leben. Nach einer langjährigen Beziehung genießt sie das Alleinleben und sehnt sich nicht nach einem neuen Partner. Durch ihren Freundeskreis wird sie jedoch ständig mit den Themen und Problemen konfrontiert, die sich einem mit Anfang Dreißig stellen: der Druck ums Heiraten, sesshaft werden, Kinder kriegen, außerdem das Altern der eigenen Eltern. Angeregt durch ihre einzige Langzeit-Single-Freundin lädt sich Nina schließlich doch eine Dating-App herunter und erlebt die Hochs und Tiefs der Datingwelt und wie es ist, wenn ein Mann von einem Tag auf den anderen einfach verschwunden zu sein scheint.
Gefühlvoll, witzig, und keineswegs oberflächlich beschreibt die Autorin das Gefühl einer Generation und trifft dabei genau ins Schwarze.
Empfehlungen für den Monat Dezember 2022
Alex Capus: Susanna
Susanna, eine Malerin aus Basel, wandert mit ihrer Mutter gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika aus, wo sie in New York ein neues Leben beginnen. Die Industrialisierung schreitet voran, und eine Wild West Show mit dem Indigenen Sitting Bull zieht durch Amerika. Susanna ist entsetzt von den Lebensbedingungen der Ureinwohner des Westens von Amerika und beschließt, gemeinsam mit ihrem Sohn den Häuptling Sitting Bull aufzusuchen. Eine abenteuerliche und nicht ungefährliche Reise beginnt.
Alex Capus erzählt diese Geschichte mit wahrem Hintergrund anhand von großen Weltereignissen und es gelingt ihm dabei, die Spannung stets aufrecht zu erhalten.
Clare Pooley: Das Wunder von Bahnsteig 5
Sechs Menschen, die sich täglich begegnen, weil sie denselben Zug nehmen, am selben Platz sitzen. Die einander nicht kennen, weil es sich nicht gehört, in einem Pendlerzug ein Gespräch zu beginnen. Und doch macht sich jeder ein Bild von den anderen, hat Vorurteile und auch einen Spitznamen für die Mitreisenden. Bis diese Anonymität eines Tages durch ein Ereignis durchbrochen wird. Nach und nach verknüpfen sich die Lebenswege der sechs Protagonisten zu einer Gemeinschaft, aus der tiefe Freundschaft wird.
Mehrere Themen werden im Buch aufgegriffen, u.a. Mobbing in Beruf und Schule, toxische Beziehungen, Burnout oder Demenz. Je tiefer man in die persönlichen Geschichten und Schicksale der sechs Protagonisten eintaucht, desto weniger will man das Buch aus der Hand geben. Eine schöne Geschichte über wahre Freundschaft - leicht erzählt, abwechslungsreich und unterhaltsam.
Empfehlungen für den Monat November 2022
Jana Revedin: Flucht nach Patagonien
Der Pariser Designer und Innenausstatter Jean-Michel Frank – Jude und homosexuell – ist auf der Reise nach Patagonien, um ein aufsehenerregendes Hotelprojekt auszustatten. Begleitet wird er von Eugenia, seiner mütterlichen Freundin und erfolgreichen Mäzenin, der er blind sein Leben anvertraut. Was nach einem neuen Auftrag jenseits des Ozeans aussieht, ist in Wahrheit eine von Eugenia geplante Flucht vor dem sich anbahnenden Zweiten Weltkrieg.
Eine Erzählung über eine persönliche Tragödie, über außergewöhnliche Liebe und Freundschaft in der Welt von Künstlern, Literaten und Modeschöpfern vor dem Hintergrund des sich entwickelnden Nationalsozialismus in Deutschland – ereignisreich und spannend erzählt.
Thommie Bayer: Sieben Tage Sommer
Der wohlhabende Max Torberg besitzt eine prachtvolle Villa in Südfrankreich, in die er fünf Bekannte im Sommer für eine Woche einlädt. Diese fünf Menschen haben ihm einmal auf einer Wanderung das Leben gerettet- seither haben sie sich nicht mehr gesehen. Max beauftragt eine Freundin, die Feriengesellschaft in der Villa zu betreuen und sie dabei auch ein wenig auszuforschen; den Grund dafür erfährt sie erst viel später. Max verspricht von Beginn an, nachzukommen, verschiebt seine Ankunft jedoch immer wieder, und während sie auf ihn warten, fragen sich seine Gäste zunehmen, was es mit der mysteriösen Einladung auf sich hat.
Der Roman ist in Form von E-Mails zwischen Max und seiner Freundin geschrieben, was der Geschichte eine eigene Perspektive verleiht. Spannend und zugleich warmherzig wird nach und nach das Geheimnis um die fünf Personen und ihren Gastgeber gelüftet.